Ein Fall für praxisnahe Digitalisierung

Lesen Sie folgenden Erfahrungsbericht von einem Handelsunternehmen, das durch erfolgreiche Digitalisierung seine Marktstellung behaupten und ausbauen konnte:

Das aktuelle Problem:

Ein seit über 20 Jahren am Markt gefestigtes Handelsunternehmen mit Schwerpunkt auf den Verkauf von Produkten im Bereich Landwirtschaft, Agrarzubehör und Bewässerung sieht nun die Notwendigkeit zur Digitalisierung. Bestellungen von bislang gesetzten Stammkunden wandern plötzlich ins Internet ab. Kunden berichten, das Unternehmen wäre zu langsam. So sagen die Kunden: „Ich brauche die Ware schneller und habe es dann direkt bestellt“

Die Anfragenzahl nimmt ab. Immer häufiger stellen Kunden Anfragen für Sonderkonfigurationen in kleinerer Stückzahl anstatt große Mengen von Standardwaren anzufragen. Standardwaren werden noch härter verhandeln und die Erträge schrumpfen. Das Unternehmen wird Zeuge des zunehmend globalisierten Marktes und der Wechselwirkung des Online-Handels (E-Commerce) auf den Kunden. Der Markt wird stetig transparenter, Produkte vergleichbarer, die Loyalität des Kunden nimmt ab. Geschäftskunden in allen Bereichen wollen Standardartikel & Waren jederzeit, von überall, einfach und schnell beziehen wie es auch aus dem privaten Umfeld üblich ist

Die langjährig etablierten Strukturen & Systeme des sonst lokal agierenden Unternehmens können mit den Geschwindigkeits- und Verfügbarkeitsansprüchen der Kunden nicht mehr Schritt halten. In Folge dessen folgt ein langsamer aber stetiger Verlust von Umsatz, Kunden kaufen häufiger anonym anstatt beim sonst gesetzten Partner.

Zusätzlich wird die ohnehin schwierige Marktsituation durch COVID-19 weiter verkompliziert.
Kundenberatungen können immer häufiger nicht mehr persönlich stattfinden. Die sonst im persönlichen Gespräch transportierten Mehrwerte der Zusammenarbeit & Produkte können telefonisch nur schwer zum Kunden transportiert werden. Die persönliche Bindung leidet unter Situationen des persönlichen Kontaktverbotes.

Die allgegenwärtige Sorge vor Infektionen zwingt Mitarbeiter immer häufiger in präventive oder angeordnete Quarantäne-Situationen. Die Arbeit im Home-Office sorgt für veränderte Kommunikationskanäle. Die persönliche Kommunikation im Büro entfällt, der gewohnte schriftliche Kommunikationskanal E-Mail für Absprachen und Aufgabenplanung ist zu schwerfällig. Rufumleitungen der Büro-Rufnummer ins Home-Office oder auf die mobile Rufnummer der Mitarbeiter sorgt für unklare interne sowie externe Erreichbarkeiten, zielgerichteter Kundenservice wird immer schwieriger.

Aufgrund des erhöhten Aufwands für Datenaufbereitung, Kommunikation und Organisation nimmt die Geschwindigkeit ab. Die Produktivität des gesamten Teams ist gehemmt.

Mögliche Maßnahmen der Digitalisierung:

  • Einführung eines Online-Shops in Verbindung mit einem webbasierten und somit ortsunabhängig erreichbaren Systems zur Einsicht und Bearbeitung von Kundenbestellungen. Den Kunden steht ein Konfigurator innerhalb des Shops zur Verfügung um auch für komplexere Anfragen und beratungsintensivere Produkte eine mögliche Vorauswahl an Lösungsanfragen vorzufinden. Anschließend wird die Konfiguration in Form einer Anfrage an das System des Unternehmens gesendet. Perfektioniert wird der Online-Shop durch eine Anbindung an das bestehende ERP System des Unternehmens und einen integrierten Chatbot um Rückfragen der Kunden schnell und in Echtzeit zu beantworten. Mithilfe des Online-Shops vereint das Unternehmen alle Vorteile des Online-Handels mit der persönlichen Beratungskompetenz der Mitarbeiter.
  • Zur Gewinnung neuer Kunden und gesteigerter Sichtbarkeit am Markt wird ein intelligentes Online-Marketing Konzept gestaltet, welches neue sowie auch Bestandskunden gleichermaßen anspricht und so zusätzliche Anfragen und Umsätze generiert. Hierfür sollte ein Kompetenzpartner herangezogen werden um Zielgruppe, Kanäle, Ansprachen, Budgets und vieles mehr professionell zu beleuchten.
  • Implementierung einer cloudbasierten VoIP Telefonanlage um die Mitarbeiter im Home-Office auf Mobilgeräten sowie im Büro unter der bekannten Büro-Rufnummer erreichbar zu machen.
  • Einrichtung einer cloudbasierten Lösung zur Kommunikation, Datenaustausch sowie Aufgabenmanagement und Teamplanung über mögliche Anbieter wie Microsoft 365, Google Suite etc. Alle technischen Herausforderungen der Organisation, Strukturierung, Kommunikation und Zusammenarbeit können sowohl im internen sowie im externen Gebrauch mithilfe der Lösungen in einem System konsolidiert werden. Webmeetings mit Kunden, schneller Austausch von Dateien, Text und Inhalten wird global und auf jedem Endgerät ermöglicht.
  • Parallel zur Modernisierung verändert sich auch die IT-Sicherheit. Daten stehen dezentral und in anders vernetzten Systemen zur Verfügung. Zahlreiche Anbieter bieten heute allseits verfügbare Schutzmechanismen, die sowohl auf den lokalen Strukturen, mobilen Geräten und im Home-Office identischen Schutz für Mitarbeiter und Daten liefern. Auch hier lohnt es sich cloudbasierte SaaS (SecaaS – Security as a Service) Lösungen näher zu betrachten.
  • bei allem Modernisierungsmaßnahmen ist es ratsam die Mitarbeiter in die Lösungsfindung einzubeziehen. Viele Kompetenzpartner begleiten die Unternehmensführung bei der Moderation und Motivation die neuen Systeme und Prozesse im Rahmen von Workshops an die Mitarbeiter heranzuführen, zu etablieren und in gemeinsamer Zusammenarbeit zu perfektionieren.
  • Weitere praxisnahe Beispiele

    Digitalisierung – individuell und zukunftssicher! Die Möglichkeiten der Digitalisierung sind breitgefächert und für Unternehmen die Chance auf eine erfolgreiche Zukunft. Das Förderprogramm „Digital Jetzt“ ermöglicht jedem Unternehmen seine individuellen Anforderungen an die Digitalisierung zu verwirklichen.

    Um Ihnen die Fördermöglichkeiten nahe zu bringen, haben wir stellvertretend drei praxisnahe Beispiele inklusive Rechenbeispiel.

    Reichstag

    Beispiel 1: KFZ-Werkstatt (kleines Unternehmen)

    Ein KFZ Meisterbetrieb aus Düsseldorf will eine größere Kundenreichweite und effizientere Prozesse durch Investitionen in digitale Technologien erreichen. Auf Basis eines Digitalisierungsplans reicht er einen Antrag ein, der folgende Angaben enthält:

    • Unternehmensgröße: bis zu 50 Mitarbeiter
    • Investition in einen neuen Webauftritt mit Online-Vertrieb sowie neue technologische Infrastruktur (IP-Telefonie, elektronische Warenannahme)
    • Investitionsvolumen: ca. 60.000 Euro

    Das Vorhaben wird mit einer Förderquote von 50% (ab 01.07.2021: 40%) und somit insgesamt 30.000 (24.000) Euro gefördert.

    Reichstag

    Beispiel 2: Wertschöpfungsnetzwerk

    Drei Unternehmen (Händler, Tiernahrungshersteller und Rohstoffproduzent) aus NRW wollen die gemeinschaftlichen Prozesse in der Lieferkette digitalisieren und mit der so gesteigerten Effizienz den Absatz ihrer Produkte steigern. Ziel ist es, eine unternehmensübergreifende IT-Software zu entwickeln, die auch als App genutzt werden kann. Hierdurch kann die bestehende Lieferkette über automatisierte Bestellprozesse – vom Auftragseingang bis zur Lieferung an den Kunden – optimiert werden. Die neue unternehmensübergreifende Software-Anwendung führt auch zu Kosteneinsparungen. Zudem können die Produkte für die Kunden online besser sichtbar werden.

    Hierzu beantragen die Unternehmen jeweils als Bestandteil eines Wertschöpfungsnetzwerkes eine Förderung mit folgenden Angaben:

    Unternehmensgröße

    Investitionsvolumen

    45 Beschäftigte

    80.000

    70 Beschäftigte

    80.000

    120 Beschäftigte

    80.000

    Unternehmens-größe

    45 Beschäftigte

    70 Beschäftigte

    120 Beschäftigte

    Investitions-volumen

    80.000

    80.000

    80.000

    Als Wertschöpfungsnetzwerk werden die Unternehmen mit einer Quote von 50 % (jeweils 40.000 Euro) und das kleine Unternehmen mit einer Quote von 55 % (44.000 Euro) für die geplante Investition gefördert. Die Förderquote setzt sich zusammen aus 45% für Unternehmen bis 250 Beschäftigtebzw. 50 % für das kleine Unternehmen bis zu 50 Beschäftigte – plus 5% für das Wertschöpfungsnetzwerk.

    Für Förderanträge nach dem 30.06.2021 gelten jeweils um 10 Prozentpunkte niedrigere Förderquoten; die Fördersummen verringern sich dann entsprechend.

    Dies gilt auch für das folgende Beispiel.

    Beispiel 3: Fördermodul 2 „Qualifizierung“

    In den drei Unternehmen aus Beispiel 2 sollen sich zudem 15 Beschäftigte pro Unternehmen weiterbilden – hinsichtlich der Anwendung digitaler Plattformen und der Möglichkeiten intelligenter Vernetzungen. Daher beantragen die Unternehmen jeweils eine Förderung für Fortbildungsmaßnahmen ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

    Diese Weiterbildungskosten betragen pro Unternehmen 10.000 Euro und werden bei vorliegender Förderquote von 50 % bzw. 55 % mit 5.000 Euro und 5.500 Euro bezuschusst.

    Der Mittelstand – Das Rückgrat der deutschen Wirtschaft

    Wussten Sie, dass 99,5% der Unternehmen in Deutschland zum Mittelstand zählen? Der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft und steht immer wieder vor den Herausforderungen der Digitalisierung und Innovationen. Darüber hinaus beschäftigen Sie sich täglich mit der Gewinnung von Fachkräften und der Internationalisierung.

     

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